Saisonvorschau und Ankündigung 1. Spieltag Oberliga Südwest 2025/26: Mit Umbruch im Kader in die dritte Liga
19. September 2025Nach dem hauchdünn verpassten Aufstieg in die Regionalliga Mitte geht das Aushängeschild der SG Rheinhessen mit dem klaren Ziel Meisterschaft in die am kommenden Samstag neu beginnende Spielrunde 2025/26 der Oberliga Südwest. Die Rahmenbedingungen scheinen dafür nahezu perfekt zu sein. Einerseits schlossen sich viele höherklassig erfahrene, als auch routinierte Top-Oberligaspieler:innen, die den Weg in die Drittklassigkeit anstreben, dem Verein an und bringen viel Qualität als auch Flexibilität in den Kader. Andererseits sorgen Verletzungen und die damit verbundene Rekonvaleszenz, welche die Auswahl aktuell verkleinert, für ein wenig Bedenken mit Blick auf den anstehenden Saisonstart. Gut aus den Startblöcken zu kommen wird für den Prozess des Zusammenwachsens des neuen Teams als enorm wichtig angesehen. Dementsprechend fällt der Auftaktpartie zuhause gegen die TuS Neuhofen bereits eine große Bedeutung zu.
Aufgeschoben ist keineswegs aufgehoben: Nach der rasanten Entwicklung in den ersten drei Jahren der Spielgemeinschaft zwischen dem Post SV Bad Kreuznach und dem SV Offenheim musste der Verein in der abgelaufenen Saison den ersten kleinen „Rückschlag“ hinnehmen. Gelang der ersten Vertretung zuvor dreimal infolge der Titelgewinn und damit der Sprung von der sechsklassigen Verbandsliga in die viertklassige Oberliga Südwest, musste sich Team I im vergangenen Jahr mit der Vizemeisterschaft und dem denkbar knappen Verpassen der nächsten Meisterschaft und damit verbundenen Aufstieges in die angestrebte Drittklassigkeit zufrieden geben. „Die Enttäuschung, nach einer bärenstarken Rückrunde und mit vielen Trümpfen in der Hand doch noch am letzten Spielwochenende vom TB Andernach abgefangen worden zu sein, saß tief.“, gewährt Pressesprecher Michael Bothner Einblick in die Gefühlswelt, „Mit Blick auf unsere Kadersituation vergangene Saison ist die Leistung allerdings unglaublich hoch anzurechnen und wir können im Endeffekt auf das Erreichte stolz sein. Und manchmal will gut Ding halt auch Weile haben.“
In der Saisonanalyse wurde klar, dass der Kader breiter und regionaler aufzustellen ist, um den nächsten Schritt zu gehen. Dies gelang durch die phänomenale Arbeit und das Engagement von Teammannager Sebastian Züfle. Zwar stehen mit Georgi Ruptsov, Jan Knabbe, dem ins zweite Glied rutschende Harshad Mahajan, Elena Popivanova, Victoriya Popova und Leonie Afanasev gleich sechs Leute dem Oberligateam nicht mehr zur Verfügung, gleichzeitig weist sich der neue Kader eine hohe Badmintonqualität und einen regionaleren Anstrich auf. Dabei profitierte die SG-Erste vor allem vom Rückzug des Badminton-Aushängeschilds SV Fischbach aus dem Spielbetrieb. Dadurch suchten Spieler:innen, die in der abgelaufenen Saison die Meisterschaft in der Regionalliga Mitte gewannen und damit den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd perfekt machten, ein neues sportliches Zuhause. So fanden Finn Busch, Clement Kervio, Lena Germann und eines der größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Badminton, Katharina Nilges, den Weg zur Spielgemeinschaft. Zudem gelang es S. Züfle, den früheren Zweitligaspieler Lukas Junker zu reaktivieren. Darüber hinaus schlossen sich vom letztjährigen Ligakonkurrenten TV 1861 St. Wendel Marc Schenkelberger, Marius Wittmer und Christian Wühr der Meisterschaftsfavoritin an. Den Kader um die verbleibenden Danylo Skrynnik, Stanimir Terziev, Valeriya Rudakova und Hehui (Judy) Zhou komplettieren Jesita Puri Miantoro und Sadena Majidi.
Zusätzlich stehen noch junge und aufstrebende Federballkünstler:innen aus der zweiten Reihe zur Verfügung, um sich in der Oberliga Südwest ihre Sporen zu verdienen. Darunter sind neben den bereits im Verein spielenden Simon Junker und Joey Kobylansk weitere Spieler:innen des SV Fischbach dazu gekommen. Fabian Rys, Riaz Naumenn und Lilly Reiter sollen dabei helfen, den Unterbau zu stärken und bei personellen Engpässen in der vierten Liga die Konkurrenzfähigkeit zu bewerkstelligen.
Allein durch diesen Gewinn an Breite und Qualität sowie der starken Performance in der vergangenen Saison wäre es klar, dass die Rheinhessen:innen mehrere Wörtchen ganz oben mitzureden haben. Die Tatsache, dass mit dem Rückzug des TV 1861 St. Wendel, Regionalliga-Absteiger Post SV Ludwigshafen und dem BC Smash Betzdorf etablierte Teams die Oberliga „verließen“ und ganze vier Vertretungen aus den unteren Ligen aufgestiegen sind, fällt die Favoritinnenrolle nominell klar der amtierenden Vizemeisterin zu. Dies bedeutet natürlich auch, dass die Konkurrenz zusätzlich motiviert sein wird, der Meisterschaftsanwärterin Nummer Eins ein Bein zu stellen und diesen „Goliath“ ins Wanken zu bringen.
Die gemachten Hausaufgaben in der Sommerpause machen sich auch direkt bezahlt. Denn die Breite wird für das erste Heimspiel gegen die TuS Neuhofen benötigt. Der SG-Ersten fehlen zum Saisonauftakt nämlich sage und schreibe sieben Federballkünstler:innen. Mit Schenkelberger, Wittmer und Sterziev fallen drei Leute verletzt aus. Kervio, Nilges, Miantoro und Zhou sind aus anderen Gründen verhindert. Gleichzeitig wird die SG-Erste mit Skrynnik, Wühr, L. Junker, Busch, Germann und Rudakova mit einem stark einzuschätzenden Kader die Gäste aus den pfälzischen Rheinauen zum Tanze bitten.
Neuhofen gleicht ein wenig einer Wundertüte. In der vergangenen Saison wechselten sich beim ehemaligen Zweitligisten überragende Triumphe und herbe Klatschen ab. Zum Ende hin gelang dem Absteiger aus der Regionalliga Mitte überraschend knapp der direkte Klassenerhalt. In welcher Verfassung die Gäste anreisen steht ein wenig in den Sternen. Vorfreude äußerte Rückkehrer L. Junker: „Ich freue mich nach sechs Jahren wieder aufs Badmintonfeld zurück zu kehren und sehe der Saison positiv entgegen.“ Ein Auftaktsieg würde dieser spürbaren Euphorie weitere Flügel verleihen und die eigenen Ansprüche untermauern.
Ob es der SG-Ersten gelingen wird, erfolgreich aus den Startblöcken zu kommen, entscheidet sich Samstag, den 20.09.2025, ab 17:00 Uhr in der Sporthalle der BBS Bad Kreuznach (Ringstraße 09-11 in 55543 Bad Kreuznach). Zuschauer:innen sind herzlich Willkommen.