Bericht 4. Spieltag: Famoser Lauf der SG Rheinhessen endet

23. Oktober 2022

Erstmals blieben diese beiden Vertretungen des jungen Vereins sieglos. Während das Topteam im Aufsteiger:innenvergleich der Rheinhessen-Pfalz-Liga beim BV Kaiserslautern immerhin noch ein 4:4-Remis rettete, damit die Serie ohne Niederlage ausbaute und an die Ligaspitze kletterte, verlor die SG III das Spitzenspiel der Bezirksliga Nord beim Meisterschaftsfavoriten TV Mainz-Zahlbach V mit 2:6 und gab die Tabellenführung an die Landeshauptstädter:innen ab. In grandioser Form und schadlos präsentiert sich weiterhin die zweite SG-Equipe in der Bezirksoberliga Nordost. Mit einem 6:2-Triumph kehrten die Rheinhessen:innen zurück vom Spiel beim Schlusslicht Post SV Ludwigshafen III und grüßen weiterhin mit weißer Weste von ganz oben in der Rangliste.

 

Rheinhessen-Pfalz-Liga (SG Rheinhessen):

Kurzfristigen Kaderänderungen getrotzt: Am Tag vor dem Spiel beim BV Kaiserslautern flatterten die Hiobsbotschaften der Ausfälle von Leonie Afanasev und Hehui „Judy“ Zhou rein. Die ebenfalls angeschlagene Maren Jansen und Cassandra Küchemann sprangen in die Bresche und steuerten zum 4:4-Remis einen enorm wichtigen Zähler bei. „Das war im Vorfeld schon nochmal Nervenkitzel und Umplanung.“, berichtete Pressesprecher Michael Bothner, „Doch das hat das Team fantastisch weggesteckt. Im Grunde liefen wir durchweg einem Rückstand hinterher, haben den Kopf zu keiner Zeit in den Sand gesteckt und im Endeffekt verdient einen wichtigen Auswärtspunkt eingeheimst.“

Ganz stark präsentierten sich Danylo Skrynnik und Yasen Borisov. Das Duo holte insgesamt drei Triumphe und legte damit die Grundlage für das Unentschieden. Gemeinsam ließen sie Holger Berthold/Sven Scharfenberger gehörig abblitzen und glichen die Lauterer Führung im Frauendoppel aus. Lautern erwies sich als der erwartet unangenehme Gegner und konterte direkt wieder. Das zweite Männerdoppel sollte im Endeffekt ein Schlüsselspiel sein. Hier setzten sich Ivan Solihin/Michael Vorlaufer gegen Jan Huyhsen/Andreas Brauns durch und sorgten für die 2:1-Führung. Borisov stellte mit seinem ungefährdeten Erfolg über Solihin auf 2:2. Andreas Brauns unterlag Scharfenberger trotz Leistungssteigerung im zweiten Durchgang – 2:3. Im Spitzeneinzel rehabilitierte sich Skrynnik für die Pleite in Herxheim und es stand 3:3. Im ungewohnten Fraueneinzel war für Doppel- und Mixedspezialistin Küchemann kein Kraut gewachsen. Jasmin Stumptner brachte den BV mit 4:3 in Front, damit ganz nah an den Sieg und die damit verbundene Tabellenführung. Doch beides schnappte die SG den Pfälzer:innen vor der Nase weg. Im Mixed brillierten Jansen/Huyhsen wie aus der vergangenen Saison bekannt, setzten Michelle Usslar/Vorlaufer deutlich schachmatt und sicherten das 4:4-Remis.

Mit diesem Unentschieden bleiben die Rheinhess:innen in der Saison weiterhin ungeschlagen und kletterten mit nunmehr 5:1 Punkten auf Tabellenplatz Eins. Hierbei profitierte die SG von der 1:7-Pleite des bisherigen Ligaprimus 1. BCW Hütschenhausen III gegen Titel-Mitfavorit TuS Neuhofen II. Die nächste Aufgabe wartet am 11.11.2022 auf. Dann geht es zur bislang sieglosen BSG Neustadt II.

 

BV Kaiserslautern – SG Rheinhessen 4:4

1.MD: Berthold/Scharfenberger – Skrynnik/Borisov 10:21, 11:21; 2.MD: Solihin/Vorlaufer – Huyhsen/Brauns 21:18, 23:21; FD: Stumptner/Usslar – Jansen/Küchemann 21:10, 21:6; 1.ME: Berthold – Skrynnik 09:21, 11:21; 2.ME: Solihin – Borisov 17:21, 14:21; FE: Stumptner – Küchemann 21:6, 21:1; 3.ME: Scharfenberger – Brauns 21:12, 21:19; MX: Usslar/Vorlaufer – Jansen/Huyhsen 15:21, 12:21

 

Bezirksoberliga Nordost (SG Rheinhessen II):

Es läuft, läuft und läuft: Die zweite SG-Equipe mutiert mit zunehmender Saisondauer zu Meisterschaftskandidatin Nummer Eins. Beim Schlusslicht Post SV Ludwigshafen III gaben sich die Rheinhess:innen wieder keine Blöße und fuhren mit 6:2 den vierten Sieg im vierten Spiel ein. „So langsam ist es schwer zu leugnen – wir sind dieses Jahr ganz oben mit dabei.“, gab Bothner augenzwinkernd zu Protokoll, „Doch die Saison ist noch lange und wir blicken von Spiel zu Spiel. Bereits Anfang November wartet die Spitzenpartie gegen den Tabellenzweiten.“

In der Südpfalz zeigte sich das „Sorgenkind“ Auftaktdoppel erholt. Sowohl Robert Stabel/Brauns als auch Sebastian Jung/Andreas Willeke sackten klare Zweisatzerfolge ein. Beinahe hätte es für eine 3:0-Führung gereicht, doch Jansen/Küchemann verloren den Krimi gegen Gabi Fischer/Ouning Liu denkbar knapp mit 20:22 im dritten Durchgang. Davon zeigte sich SG II allerdings keineswegs beeindruckt. Denn es folgte die „Steckenpferd-Disziplin“ Männereinzel. Brauns setzte im Spitzeneinzel David Altmeyer schachmatt. Routinier Willeke und Stabel ließen gegen Jiancan Li respektive Hailin Liu so gar nichts anbrennen und brachten den Teamerfolg frühzeitig unter Dach und Fach. Ludwigshafen war nun noch auf Ergebniskosmetik aus. Dies gelang teilweise. O. Liu lieferte sich mit Jansen einen Vergleich auf Augenhöhe und auf Messers Schneide. Zweimal ging es in die Verlängerung mit dem besseren Ende für die:den Häfler:in. Im Mixed sah es zunächst nach einem weiteren Verschönerungsprozess aus, doch Küchemann/Jung fanden nach verlorenem ersten Durchgang weitaus besseren Zugriff und stellten den 6:2-Endstand her.

Mit 8:0 Punkten nimmt SG II weiterhin den Platz an der Sonne ein. Das enge und breite Verfolger:innenfeld wird angeführt von der SG TGM Gonsenheim/HSV Mainz, welche ebenfalls noch ungeschlagen ist, bei zwei Unentschieden allerdings derzeit zwei Zähler weniger aufzuweisen hat. Im direkten Vergleich am 5.11.2022 haben die Rheinhess:innen dann die Chance, den eigenen Vorsprung gehörig auszubauen und quasi die Herbstmeisterschaft frühzeitig klar zu machen.

 

Post SV Ludwigshafen III – SG Rheinhessen II 2:6

1.MD: Shi/Altmeyer – Stabel/Brauns 10:21, 14:21; 2.MD: Li/H. Liu – Jung/Willeke 11:21, 16:21; FD: Fischer/O. Liu – Jansen/Küchemann 21:16, 18:21, 22:20; 1.ME: Altmeyer – Brauns 19:21, 16:21; 2.ME: Li – Willeke 09:21, 12:21; FE: O. Liu – Jansen 22:20, 28:26; 3.ME: H. Liu – Stabel 11:21, 7:21; MX: Fischer/Shi – Küchemann/Jung 21:17, 16:21, 14:21

 

Bezirksliga Nord (SG Rheinhessen III):

Pleite im Spitzenspiel: Gegen „die stärkste Mannschaft der Klasse“, so Markus Schwemm, kassierte die dritte Equipe die erste Niederlage und kam dadurch im Rennen um den Meister:innenwimpel ins Hintertreffen. Mit 6:2 behielt Gastgeber TV Mainz-Zahlbach V als einziges Team der Liga den Nimbus der Unbesiegbarkeit bei. „Bereits im Vorfeld war klar, dass Zahlbach über den nominell besten Kader der Bezirksliga Nord verfügt. Es stehen Spieler:innen zur Verfügung, die vergangene Saison und auch bereits diese Spielzeit in der Verbandsliga aufgeschlagen und gewonnen haben.“

Dies bekam SG III schnell zu spüren. Nach den Auftaktdoppeln stand es bereits 0:3. Jung/Daniel Wagner boten Dominic Bärsch/Steven Lang einen heißen Tanz und mussten sich erst im Entscheidungsdurchgang mit 19:21 knapp geschlagen geben. Ebenso schafften es Johanna Junker/Daria Kurilko in den dritten Satz. Doch da riss der Faden komplett und Cora Spieske/Hannah-Louisa Metz trugen den Sieg davon. Die Hoffnung auf ein Comeback wurde jäh beendet. Im Fraueneinzel blieb J. Junker die Revanche verwehrt. Den Deckel drauf machte dann das TV-Mixed Spieske/Bärsch, welches in einem spannenden Spiel Kurilko/Schwemm schachmatt setzte. Im Spitzeneinzel musste Simon Junker sich Lang geschlagen geben und es drohte ein Debakel, welches dem Auftritt keineswegs entsprach. Dieses verhinderten Jung und Wagner durch ihre sicheren Triumphe über Malte Hauser respektive Tobias Hoffmann – 2:6.

Nach diesem Rückschlag werden nun die Wunden geleckt, die Pleite passend eingeordnet und im nächsten Spiel am 5.11.2022 gegen die Zweitvertretung der SG TGM Gonsenheim/HSV Mainz der Druck auf den neuen Spitzenreiter TV Mainz-Zahlbach V hoch und damit das Rennen um die Meisterschaft spannend gehalten.

 

TV Mainz-Zahlbach V – SG Rheinhessen III 6:2

1.MD: Bärsch/Lang – Jung/Wagner 21:15, 19:21, 21:19; 2.MD: Hauser/Hoffmann – Unger/Schwemm 21:14, 21:18; FD: Spieske/Metz – Kurilko/J. Junker 21:14, 16:21, 21:09; 1.ME: Lang – S. Junker 21:10, 21:16; 2.ME: Hauser – Jung 16:21, 15:21; FE: Metz – J. Junker 21:16, 21:13; 3.ME: Hoffmann – Wagner 16:21, 16:21; MX: Spieske/Bärsch – Kurilko/Schwemm 21:16, 21:16